Stiftskirche

Bildrechte beim Autor

Stiftskirche

Kirchplatz 3

91555 Feuchtwangen

Der Ursprung von Kloster und Stiftskirche liegt im Dunkel der Geschichte. Manches deutet auf eine Gründung im letzten Drittel des 8. Jahrhunderts hin als sich Benediktinermönche hier niederließen und die erste Klosterkirche errichteten. Spätestens in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde der Kreuzgang erbaut. Durch Stilvergleiche kann dieser der Hirsauer Schule zugeschrieben werden.

In der Romanik wurde die Kirche prächtig erweitert. Davon zeugen das Westwerk mit seinem ungleichen Turmpaar und das Westportal – beides Werke der Ellwanger Bauhütte. In der Vorhalle haben sich spätromanische / frühgotische Fresken erhalten.

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wird das Benediktinerkloster in ein Augustinerchorherrenstift umgewandelt. Im späten Mittelalter erfährt der Chor eine gotisch Umgestaltung.

1483 (nach anderen Quellen: 1484) fertigt Michael Wohlgemuth aus Nürnberg, der Lehrer Albrecht Dürers, den spätgotischen Marienaltar. Vielleicht ein Hinweis auf das damalige Kirchenpatrozinium. Denn „Stiftskirche" bezeichnet nicht den Namen unseres Gotteshauses, sondern weist auf seine Funktion hin. Ursprünglich war die Kirche „Sankt Salvator", dem „heiligen Erlöser" (also Jesus Christus) geweiht. Aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt das Chorgestühl, das dem Umfeld der berühmten Bildhauerfamilie Syrlin zugeschrieben wird.

Nachdem sich in Feuchtwangen schon früh die Lehre Martin Luthers durchsetzte, erlosch das Stift Mitte des 16. Jahrhunderts und wurde vom Landesherrn, dem Ansbacher Markgrafen, eingezogen. Seit 1623 ist die Stiftskirche per markgräflichen Erlass die Gemeindekirche der Stadt Feuchtwangen. Bis dahin hatte diese Funktion die benachbarte Johanniskirche inne.

Um 1700 barockisierten unbekannte Künstler die Kirche: Eine Kassettendecke wurde im Langhaus eingezogen, Kanzel und Orgelprospekt dem damaligen Zeitgeschmack angepasst.

In den beiden Türmen hängen neun, z.T. historisch sehr wertvolle Glocken, so die „Karlsglocke“ auf dem Nordturm aus dem frühen 13. Jahrhundert – deren Namensgeber Karl der Große der legendäre Gründer des Feuchtwanger Klosters sein soll.

Die Stiftskirche ist in der Regel tagsüber für Besichtigungen geöffnet. In regelmäßigen Abständen werden öffentliche Kirchenführungen angeboten; auf Anfrage bieten wir auch für angemeldete Gruppen Kirchenführungen an. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit unserer Mesnerin Angela Beck auf.